Kleiderfrage beim Schützenfest schon immer ein Thema

Während für die meisten Schützenbrüder und Gäste das anstehende Büdericher Schützenfest drei (oder auch noch mehr) Tage unbeschwertes Feiern bedeutet, ist das Fest zumindest für Königin und die Damen des Hofstaates kurzfristig mit Stress verbunden, bis die Kleiderfrage geklärt ist. Das war auch schon 1953 so, wie der junge Norbert Theine damals in einem Artikel für die Zeitung zu berichten wusste:

In der Gastwirtschaft Krismann fand Sonntagnachmittag die diesjährige Generalversammlung der Mitglieder der Schützenbruderschaft St. Kunibert statt. Auf der Tagesordnung stand die Beratung über das diesjährige Schützenfest sowie hiermit zusammenhängende organisatorische Fragen. Die Schützen beschlossen, das diesjährige Schützenfest am 29. Juni (Festtag Peter und Paul) mit dem Vogelschießen zu beginnen. Die eigentlichen Festtage sind Dienstag, der 30.6. und Mittwoch, der 1. Juli. Das Fest wird nach alter Tradition wieder auf dem Festplatz Krismann auf der Ziegelei gefeiert werden. Die Schenke übernimmt Gastwirt Fritz Krismann, der in vergangen Jahren vorzüglich für Speisen und Getränke während des Festes sorgte. Die Schützen beschlossen gleichzeitig, in diesem Jahre lediglich der Königin ein langes Kleid zuzubilligen, während alle übrigen weiblichen Mitglieder des Hofstaates in gewöhnlichen kurzen Kleidern erscheinen sollen. Um gewisse Unterschiedsmerkmale zu erreichen wurde vorgeschlagen, den zum Hofstaat gehörenden weiblichen Mitgliedern das Tragen von Dirndlkleidern zu empfehlen. Zu diesem Entschluss hinsichtlich der Bekleidung sah sich der Schützenvorstand und mit ihm die Schützen gezwungen, da in den vergangenen Jahren wiederholt Schwierigkeiten bei der Bildung des Hofstaates aufgetreten waren, die durch die damit verbundenen enormen Unkosten bedingt waren.

Einladung zum Schützenfest um 1900.

Der aufmerksame Leser dieses alten Berichts wird aufmerken und sagen „Moment mal, da stimmt doch was mit den Wochentagen nicht.“ Aber so war es bis weit in die 1950er Jahre in Büderich üblich. Das Vogelschießen wurde Montags abgehalten, danach folgten Dienstags und Mittwochs die eigentlichen Festtage. Zur Begründung hieß es damals, man wolle hat unter sich bleiben. Aus heutiger Sicht klingt das sehr harsch, das Schützenfest war jedoch früher ein fast reines Dorffest und es kamen kaum auswärtige Gäste zu Besuch.

Beitrag von Norbert Theine und Markus Mawick

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Eine Antwort

  1. Das Schützenfest wurde bis zum Jahre 1962 in der Woche, also Montag, Dienstag und Mittwoch gefeiert mit König Josef Kampschulte. 1963 war das erste Schützenfest am Wochenende also Freitag, Samstag und Sonntag mit König Karl-Heinz Rinsche-Bussmann. Er war der erste König bei den Rosenkavalieren, die 1962 gegründet wurden.

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