Im Jahr 1947 hat Familie Sträter ein Heiligenhäuschen an der Vitusgasse nördlich der Kirche errichten lassen. Dieses „Kapellchen“, wie der Werler Stadthistoriker Monsignore Rudolf Preising das kleine Bauwerk nannte, hat eine besondere Entstehungsgeschichte, an die Familie Sträter in diesem Jahr – anlässlich des 80. Jahrestags des Kriegsenedes –erinnern möchte.
Familie Sträter war Eigentümerin des angrenzenden Bauernhofes – eine Familie mit neun erwachsenen Kindern. Während des Zweiten Weltkriegs legte die Familie ein Gelübde ab: Wenn die Söhne aus dem Krieg zurückkehren, die Familie und der Hof den Krieg heil überstehen würden, dann würde sie zu Ehren des heiligen Vitus ein Heiligenhäuschen bauen.
Tatsächlich hatte die Familie das Glück, dass der Hof und seine Kinder den Zweiten Welt-krieg heil überstanden – wobei hinzugefügt werden muss: eine Tochter verlor im Krieg ihren Ehemann. Dennoch: Aus Dankbarkeit für den überstandenen Krieg hat die Familie 1947 das Heiligenhäuschen an der Vitusgasse errichtet.
Heute ist es ein kulturgeschichtliches Zeugnis und ein Zeugnis traditioneller katholischer Frömmigkeit der Familie Sträter damals und im Dorf. Büderich war seit dem Mittelalter Teil der katholischen Welt Westfalens, mit der weithin sichtbaren Kirche als Mittelpunkt und den Heiligenhäuschen am Wegesrand.
Das „Kapellchen“ an der Vitusgasse ist 1976 erstmals von der Familie renoviert worden, in diesem Frühjahr wird es mit tatkräftiger Unterstützung freiwilliger Helfer aus Büderich erneut renoviert.
Mehr als 40 Familienmitglieder treffen sich am 3. Mai in Büderich, um gemeinsam mit den Renovierungshelfern das Heiligenhäuschen in der VItusgasse zu besuchen und an dessen Entstehungsgeschichte zu erinnern.
Anlass ist der 80. Jahrestag des Kriegsendes 1945. Vor dem Hintergrund seiner Entstehungsgeschichte hat der Bau für die Familie nicht nur historische Bedeutung. Aus heutiger Sicht steht er für die Überwindung des Krieges – damals wie heute. Für das Recht aller Menschen in Frieden zu leben.