8. Mai 1945 – mit der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands endete vor 80 Jahren der Zweite Weltkrieg. 40 Nachkommen der Familie Sträter erinnerten am 3. Mai mit einem Spaziergang zum Heiligenhäuschen in der Büdericher Vitusgasse an dieses Ereignis. Aus vielen Teilen Deutschlands waren sie an diesem Wochenende nach Büderich gereist, um auch ihre Familiengeschichte wiederaufleben zu lassen.
Winfried Sträter, Journalist und Historiker, der inzwischen in Groß Glienicke bei Berlin lebt, berichtete über die Entstehung des Heiligenhäuschen und die Idee der Instandsetzung.
Das Heiligenhäuschen selber ist zwar zwei Jahre jünger und entstand erst 1947, steht aber mit dem Zweiten Weltkrieg in Zusammenhang. Denn Familie Sträter, Eigentümerin des angrenzenden Bauernhofs, hatte während des Kriegs ein Gelübde abgelegt: Kehren die Söhne aus dem Krieg zurück und überstehen Hof und Familie die Kriegszeit heil, dann würde sie zu Ehren des heiligen Vitus ein Heiligenhäuschen errichten. Tatsächlich hatte die Familie das Glück, dass der Hof und seine Kinder den Zweiten Weltkrieg heil überstanden, wobei eine Tochter ihren Ehemann im Krieg verlor. Das Gelübde löste die Familie dennoch ein. Und von jeher „war es nicht nur unser Heiligenhäuschen, sondern das des ganzen Dorfes“, betonte Winfried Sträter. Dass auch viele im Dorf das so sehen, belegt die Instandsetzung des in die Jahre gekommenen kleinen Häuschens, das nicht nur frische Farbe, sondern auch an einigen Stellen neuen Putz verträgt. Werner Sträter informierte die Familie über die Anfänge der Instandsetzungsarbeiten, die Mitglieder der Büdericher Dorfgemeinschaft engagiert in Angriff genommen haben.
Das Familientreffen startete an der Kirche, führte zum Heiligenhäuschen und schließlich zum ehemaligen Stammsitz der Sträters in der Kletterstraße, wo ein großes Familienfoto entstand. Anschließend ging es zurück in die Dorfmitte. In der Neuen Linde fand ein gemütliches Beisammensein statt, bei der jede Menge Erinnerungen ausgetauscht wurden – und bei manchen der Vorsatz entstand, dass dies sicher nicht der letzte Besuch des Heiligenhäuschens in der Vitusgasse war.





Eine Antwort
Das freut uns sehr, dass Büderich digital so aufmerksam dieses lokale Ereignis zum 80. Jahrestag des Kriegsendes verfolgt hat! Es stärkt unser Anliegen, dass wir das Heiligenhäuschen an der Vitusgasse als familiengeschichtlich und ortsgeschichtlich bedeutsames Bauwerk angesehen wird. Vielen Dank Markus Mawick für den Bericht – und allen, die sich für das Heiligenhäuschen engagieren!
Winfried Sträter