Ein strammes Programm begleitete die Blaukittel in diesem Jahr zum Schützenfest. Neben Fußball-EM waren Kaiserschießen und Kinderkönigschießen weitere Highlights.
Bereits am Freitag, dem Stangenabend, wurde nach dem Antreten zügig zum König aus dem Vorjahr marschiert. Christian Becker mit Frau Denise empfingen die Blaukittel in ihrem großen Garten, die Blaskapelle Büderich spielte ein Ständchen für das scheidende Königspaar.
Beim Ehrenmal hielten die Schützen inne. Pastor Martin Tilles hatte an die Verstorbenen der letzten Kriege erinnert und gemeinsam wurde ein Gebet gehalten. Zum Gedenken legten die Rosenkavaliere einen Kranz nieder, im Hintergrund erschallte ein Böllerschuss.
Vogelschießen & Fußball
Zur Freude der Fußballfans hatte der Vorstand eine große Leinwand draußen aufgestellt. Eine weitere Leinwand gab es in der Kuniberthalle, denn die Fußballfans sollten das Viertelfinale Deutschland gegen Spanien nicht verpassen. Wer einen guten Platz ergattern konnte, hatte beides im Blick: das Vogelschießen zur linken Seite und das Fußballspiel zur rechten.
So schien sich das Vogelschießen eine Weile hinzuziehen. Immer wieder schossen Gruppen auf den hölzernen Adler, doch erwies er sich als hartnäckig. In der Halbzeitpause des EM-Spiels kam wieder großer Betrieb unter der Vogelstange auf. Die Rosenkavaliere reihten sich zum Schießen ein. Der Kommandeur Jannis Bussmann höchst persönlich erzielte einen wichtigen Treffer. Der nächste Schütze war Jonas Schröter. Sein Schuss machte dem Vogel den Gar aus und er stürzte zu Boden. Riesig war die Freude bei den Jungschützen, endlich wieder einen König aus ihren Reihen stellen zu können.
Die Überraschung war perfekt. Denn Jonas hatte (noch) nicht vor, König zu werden. Erst 2027, zum 25-jährigen Jubiläum der Eltern, sollte es geschehen. Die Insignien sicherten sich:
- Sven Tannigel das Zepter
- Marcel Lorant die Krone
- der König Jonas höchst persönlich den Apfel
Zur Proklamation am Freitagabend stand letztmalig König Eddi mit Frau Denise auf der Bühne. Sie mussten die Königskette und Königinnenkrone abgeben.
Anschließend heizte der DJ von Kemsch Showtech ordentlich ein und es wurde bis tief in die Nacht gefeiert.
Kaiser- und Kinderkönigsschießen am Samstag
Der Schützenfest-Samstag war vom Vorstand ebenfalls gut durchorganisiert: neben dem Kaiserschießen fand auch das Kinderkönigsschießen statt. Um keine Zeit zu verlieren, war das Antreten um eine Stunde vorverlegt worden, so dass diese beiden Wettbewerbe um 16:30 Uhr starten konnten.
Kinderkönigschießen siehe eigenen Beitrag!
Beim Kaiserschießen wurde die Reihenfolge des Jahres der Königswürde eingehalten. Der amtierende Kaiser, Franz-Heinrich Bussmann, begann das Schießen. 1976 war Hermann Peukmann Schützenkönig, er folgte Bussmann und bis 2023 mit König Christian Becker waren es 39 Könige. Der Kaiservogel, erbaut von Christian Bußmann, war aus gutem Holz gebaut. Es dauerte viele gezielte Schüsse, bis der Adler sich erstmals bewegte. Dann wurde es spannend. Unter Moderation von Peter Kothenschulte wurden die Schützen bei ihren Schüssen präsentiert. Das ermutigte die Cliquen, ihren König oder sogar Könige aus ihren Reihen kräftig anzufeuern. Mit dem 340. Schuss machte Hans Rossa alles perfekt. Er war vor 40 Jahren Schützenkönig und konnte dieses Jubiläum nun mit der Kaiserwürde krönen. Seine damalige Königin, Riekie van Doornmalen, war auch jetzt selbstverständlich an seiner Seite.
Auch der Kaiservogel hatte Insignien, die sich diese Herren sicherten:
- Julian Kortmann gt. Kolbert das Zepter
- Michael Bussmann die Krone
- Karsten Haarhoff den Apfel
Der Vorstand der Büdericher Schützen hatte sich wieder etwas Neues einfallen lassen. In diesem Jahr stand ein 3m hoher Turm vor der Kuniberthalle. Der DJ von Kemsch Showtech heizte dem Publikum draußen gut ein und nahm die Feierlustigen zur Party mit in die Halle.
Sonntag mit Messe, Ehrungen und Parade
Traditionell treten die Blaukittel am Sonntag an der Kirche an. Pastor Martin Tilles hielt die Messe, die Blaskapelle Büderich die musikalische Gestaltung. Luisa Wulf und ihre Musiker glänzten beim letzten Lied „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ und in der Kirche war vielfach ein Schluchzen zu vernehmen. Großer Applaus war der Dank der Anwesenden.
Im Livestream von büderich.digital waren zum Zeitpunkt der Messe 253 Personen eingeloggt. Aus Nah und Fern wird mittlerweile diese Möglichkeit genutzt, um an der Messe teilhaben zu können.
Zum Frühschoppen am letzten Tag des Schützenfestes standen Ehrungen an. Blaukittel mit 25 und 50 Jahren Mitgliedschaft wurden geehrt, siehe separaten Beitrag.
Besonders erfolgreich verlief die Hutsammlung für das Zeltlager der Messdiener: knapp über 3.000,- EUR wurden eingesammelt.
Lob für den neuen Brudermeister
Ludger Hante, seit der Jahresversammlung im April neuer Brudermeister, machte einen tollen Job. Seit der Proklamation der Prinzen (Schülerschützen und Rosenkavaliere) am Freitag bis zum Zapfenstreich am Sonntag leitete und führte er die Ehrungen und Ansprachen gekonnt und souverän. Bedankt hat er sich beim Vorstand, der ihn in allen Belangen bestens unterstützt. Am Sonntag bei den Ehrungen hob er hervor, wie wichtig die Jugend für den Verein und für die Gemeinschaft ist und das er sich freue, wie stark der Zusammenhalt in der Gemeinde ist. Er selbst möchte das Amt des Brudermeisters nur interim bekleiden, so lautete es zur Jahresversammlung bei seiner Wahl. Viele Stimmen unter den Gästen wurden vernommen, die sich eine Verlängerung der Amtszeit wünschen.
Zur großen Parade am Sonntag glänzten neben dem neuen Königspaar auch das Kinderköniginnenpaar sowie das neue Kaiserpaar.
Eine weitere Neuerung: der Zapfenstreich. Nicht mehr am Freitag, sondern zum Abend des Schützenfest-Sonntags. Der Vorstand hatte sich Gedanken gemacht, wie dieser wichtige Punkt im Protokoll des Festes mehr Aufmerksamkeit erlangen kann. Unter der Leitung von Christian Brinkschulte vom Standard-Musikzug Werl war der Zapfenstreich wieder ein Highlight. Anschließend startete die Party in der Kuniberthalle mit Live-Musik der Band „SAM“. Eine volle Tanzfläche bestätigte die gute Musik und Partylaune der feiernden Besucher.
Lob für Neuerungen
Optisch verändert präsentierte sich die Kuniberthalle. Der Vorstand hat die Kritik in der Vergangenheit aufgenommen und den Bereich für den Hofstaat komplett verändert. Eingefasst in Alu-Traversen und geschmückt mit Lichterketten gestaltete der Vorstand diesen Teil gemütlicher und ansprechender. Auch bei der Optik in der großen Halle standen Veränderungen an. Die Longdrink-Theke wurde nun in der Halle im Übergang zum Speiseraum aufgestellt. Der Bereich davor wurde mit Hochtischen und Barhockern optisch aufgewertet. Dort standen bis letztes Jahr die langen Tisch- und Stuhlreihen, die kaum genutzt wurden.
Beitrag von Peter Kothenschulte / Fotos Peter Kothenschulte & Jasper Kortmann