Zur Generalversammlung lud der Vorstand der Kunibertschützen am vergangenen Samstag seine Mitglieder ein. Ein strammes Programm hatten die Verantwortlichen auf der Tagesordnung stehen, neben Wahlen zum Vorstand lautete ein Punkt „Anpassung des Mitgliedsbeitrages“.
Zunächst starteten die Blaukittel um 18:30 Uhr in der Kunibertkirche mit der Vorabendmesse unter der Leitung von Schützenpräses Martin Tilles. Anschließend fand die Versammlung in der Kuniberthalle statt. 145 Mitglieder folgten der Einladung und erschienen fast alle im Blaukittel. So freute sich Brudermeister Peter Schmidt bei der Begrüßung „über den schönen Anblick von Blaukitteln in der Schützenhalle“.
Vorstandswahlen mit Abschied & Neuerungen
Auf der Tagesordnung standen Vorstandswahlen. Vorzeitig aus dem Amt scheidet aus beruflichen und privaten Gründen Steffen Prenger aus dem Vorstand aus. Seit 2016 gehört er dem Vorstand an und hatte sich über Lehrgänge zum Schießmeister ausbilden lassen. Für ihn konnte Thomas Förster als Nachfolger gefunden werden, der bereits im Vorfeld mit der Thematik betraut war und im Hintergrund fungierte.
Auch Christoph Peters entschied sich aus beruflichen Gründen, sein Amt im Vorstand abzugeben. Seit 2011 gehörte Christoph dem Vorstand an. Für einen Nachfolger gab es zahlreiche Vorschläge aus der Versammlung, jedoch lehnten alle Kandidaten ab.
Die nächste Vorstandwahl nahm etwas mehr Zeit in Anspruch. Was sich seit einiger Zeit abgezeichnet hatte, wurde nun beschlossen: Franz-Josef Becker verlässt den Vorstand nach über 20 Jahren. Seit 2003 hatte er das Amt des Geschäftsführers inne. Als Nachfolger konnte Giovanni Lo Re im Jahr 2021 eingeführt werden und nach weiteren zwei Jahren ist für Franz-Josef nun Schluss. Lauter Applaus und standig ovations gab es als Dank für viele Jahre verantwortungsvolle Arbeit. Peter Schmidt ernannte ihm im Anschluss zum Ehrenoffizier.
„Um die Arbeit des Geschäftsführers auf weitere Schultern zu verteilen, installieren wir den Posten des stellvertretenden Geschäfstführers“ berichtete Brudermeister Peter Schmidt. Im Vorfeld hatte man sich Gedanken dazu gemacht und Gespräche geführt. Benedikt Schumacher wurde für das neue Amt vorgeschlagen und einstimmig gewählt.
Mitgliedsbeiträge werden diskutiert
Der Tagesordnungspunkt „Anpassung der Mitgliedsbeiträge“ wurde vom Geschäftsführer Giovanni Lo Re eingeleitet. Per Beamer wurden die Mitglieder über den bisherigen Jahresbeitrag, die Entwicklung durch Verteuerung und über den Vorschlag des neuen Beitrags informiert. „Der Preis für ein Liter Bier hat sich in dieser Zeit verdoppelt“ lautete ein Argument des Vorstands. Auch dreißig Jahre ist es her, dass eine letzte Beitragserhöhung stattgefunden hat. Das die geplante Erhöhung nichts mit dem Anbau zu tun, der gerade neben der Kuniberthalle errichtet wird, betonte der Geschäftsführer, der sich auch darüber ärgert, im Dorf viele unsachliche Argumente vernommen zu haben. Der Vorschlag des Vorstandes war ein Jahresbeitrag von 38,- EUR. Viele Wortmeldungen kamen aus der Versammlung. Karsten Haarhoff von der Kunibertgarde hatte z.B. vorgeschlagen, gleichzeitig einen kleinen Beitrag für zukünftige Schützenkönige einzuzahlen, da die Königswürde ein sehr teures Gut ist und es immer schwerer wird, einen König zu finden. Somit könnten auch jüngere Leute motiviert werden. Ein weiteres Mitglied kritisierte die starke Anhebung und schlug vor, erst kleine Anpassungen vorzunehmen. „Das Thema ist mehrfach in der Vorstandsrunde besprochen worden“ führte Lo Re weiter aus. „In der Beschlussvorschlag steht der Jahresbeitrag von 38,- EUR, bzw. 33,- EUR für die Rosenkavaliere“ brachte er es auf den Punkt. Am Ende wurde darüber abgestimmt und mit 124 Stimmen für den Vorschlag, 14 Stimmen dagegen und 7 Enthaltungen ist die Beitragsanpassung beschlossene Sache.
Dialogabend zum Thema Frauen in der Bruderschaft
Beim letzten Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“ berichtete Peter Schmidt, dass Andreas Kieserling einen schriftlichen Antrag beim Vorstand eingereicht hat. Es geht im Antrag um zwei Punkte in der Vereinssatzung. Dort heißt es in Paragraph eins: „Die Schützenbruderschaft St. Kunibert e. V. in Werl-Büderich vom Jahr 1654 ist eine Vereinigung von Männern, die das Ideal des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften e.V. vertritt und zum Diözesanverband vom Hl. Sebastianus im Erzbistum Paderborn gehört.“ Das Wort „Männern“ soll durch den Begriff „Menschen“ ausgetauscht werden. Ebenso soll Paragraph drei angepasst werden, bei dem es um die Mitgliedschaft einer „männlichen“ Person geht. Der Brudermeister informierte die Schützen, dass ein Dialogabend zum Thema anberaumt wird und lud damit alle Mitglieder für den 9. Mai um 20 Uhr in die Kuniberthalle ein.
Blaskapelle im Jubiläumsjahr
Traditionell unterhält die Blaskapelle Büderich die Schützen vor, während und nach der Versammlung mit ihren Stücken. Doch in diesem Jahr, welches für die Musiker ein besonderes Jahr werden soll, landeten sie einen Treffer: bei der Versteigerung des Namensgebers für den Schützenvogel konnten sie den Bieterwettbewerb gewinnen. Ob der Vogel nun „Luisa“ heißen soll, fragte Peter Schmidt. „Einen Namen haben wir uns noch nicht ausgedacht“ lautete die Antwort der Kapellmeisterin. Anschließend informierte sie die Schützen über ihr 111-jähriges Jubiläum, welches am 4. November in der Kuniberthalle gefeiert wird.
In diesem Jahr hat Christian Bußmann den hölzernen Adler erbaut. Die Bemalung hat Monika Kieserling übernommen. Von den versammelten Schützen kam ein herzliches Dankeschön für diese Arbeiten.
Zum Schluss der Veranstaltung bedankte sich Brudermeister Peter Schmidt bei den Rosenkavalieren, die für frisch gezapftes Pils gesorgt hatten. Ebenso bei den Frauen der Vorstandsmitglieder, die zur Pause Schnittchen gereicht hatten.
Beitrag von Peter Kothenschulte / Fotos mit Genehmigung von den Kunibertschützen
Eine Antwort
Sehr gut gemacht!
Vielen Dank !