Parallelen 21.04. – 05.05.2024

Zu meinem Leben gehört Musik. In jeder Lebensphase habe ich mal mehr und mal weniger Zeit mit dem Hören von Musik verbracht. Seit einigen Monaten bin ich mal wieder in einer Phase, in der ich sehr intensiv Musik höre. Dabei bin ich auf ein Album gestoßen, das mich auf einen spannenden Gedanken gebracht hat. Ganz abgesehen davon, dass es mich auch musikalisch sehr fasziniert. Es ist von einem jungen deutschen Künstler, Christian Löffler, und heißt Parallels. Auf diesem Album legt er über die Musik von Beethoven, Bach, Smetana und anderen Komponisten auf alten Schellack-Aufnahmen aus den 20iger und 30iger Jahren der Deutschen Grammophon moderne Deep-House Klänge. Sehr aufregend! Aber ich will hier nun nicht über Musik sprechen. Da sind die Geschmäcker verschieden. Hier ein Link zum Reinhören für die, die mögen (Moldau (youtube.com)).

Mich hat die Idee und der Gedanke fasziniert, wie es ist, nicht immer auf das Alleinige und auf das vordergründig Präsente zu schauen. Was geschieht jetzt gerade parallel, was sich nicht sofort zeigt. Und was ist sogar unsichtbar verborgen und dennoch da. Spannend finde ich auch einen Aspekt, auf den ich bei der Recherche über den Begriff „parallel“ gestoßen bin. Da heißt es unter anderem, parallel bedeutet in Bezug auf Geraden und Strecken, dass sie nebeneinander laufen. Die Richtung spielt dabei keine Rolle. Sie sind auch dann parallel, wenn sie als Vektor in genau entgegengesetzte Richtungen laufen. Das spielt bei Christian Löfflers Musik eine bedeutende Rolle. Er stellt Vergangenheit und Gegenwart in einen direkten Bezug, lässt beides quasi parallel geschehen. Musik aus der Vergangenheit und aus der Moderne, nicht nacheinander, nicht einfach nur nebeneinander in einem Bezug, sondern zugleich. In echter Einheit und direkter Verbindung. Parallel!

Also, wenn das nicht auch einen fotografischen Blick wert ist…

Vielleicht mit Musik im Hintergrund.

Viel Freude beim Betrachten der büdericher.augenblicke

Stefan Waldburg