Viele verschiedene Schnitttechniken sind bei Obstbäumen einzusetzen. Welcher Schnitt wann sinnvoll ist, wie die Pflege richtig ausgeführt, welche Werkzeuge zu verwenden sind – über diese und weitere Themen referierte Gartenberater Philippe Dahlmann.
Eingeladen hatte die Siedlergemeinschaft Büderich. Obstbäume wurden vor wenigen Jahren auf einer Wiese nahe der Kuniberthalle gepflanzt. Ein idealer Ort für das Seminar, denn neben den jungen Bäumen standen auch alte Bäume in der Wiese, die – wie sich herausstellte in vielen privaten Gärten auch – einer umfangreichen Pflege bedurften.
Doch los ging es mit den jungen Bäumen. Beim Erziehungsschnitt werden Triebe entfernt und die typische Wuchsform soll gefördert werden. Philippe Dahlmann zeigte praktisch, was „auf Astring schneiden“ bedeutet und wie die Gartenschere und Astsäge anzusetzen sind, um möglichst saubere Schnitte zu erzielen und den Baum nicht zu verletzen. Wichtig sei bei jungen Bäumen auch, dass nur vier oder auch fünf Leitäste stehen bleiben sollen, erklärte Dahlmann.
Bei einem alten Obstbaum, der bisher keine Pflege bekommen hatte, konnte Gartenberater Dahlmann viele verschiedene Schnitte und Techniken zeigen. Hier war häufig der Ableitungsschnitt die richtige Methode, bei dem ein ungünstig wachsender Ast auf einen darunter liegenden Trieb zurückgeschnitten wurde.
Bei der Obstbaumpflege wird z.B. der Oeschbergschnitt angewendet, um der Baukrone eine klare Struktur zu geben. Solche Themen konnte Gartenberater Dahlmann nur kurz ansprechen, aber Anleitungen sind auf dem Youtube-Kanal vom Verband Wohneigentum zu finden, hier der Link.
Nach mehr als zwei Stunden waren die Teilnehmer bei kühlem und nassem Wetter ein wenig durchgefroren. Die Büdericher Siedlergemeinschaft war wie immer gut vorbereitet und hatte leckere Grillwürstchen und Steaks vorbereitet. So konnte Gartenberater Dahlmann beim gemeinsamen Essen noch wertvolle Tipps weitergeben. Eine Neuauflage ist in einem Jahr geplant. Dann soll die Pflege der Obstbäume weitergeführt werden und die Ergebnisse der diesjährigen Schnitte beurteilt werden.
Beitrag von Peter Kothenschulte